Achtsamkeit

Achtsamkeit

Was bedeutet es eigentlich, achtsam zu sein?

Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir im Modus „Autopilot“. Wir stehen morgens auf, wir duschen, wir frühstücken, wir fahren zur Arbeit… Doch wo ist unsere Aufmerksamkeit während des Duschens, des Frühstücks und während der Fahrt zur Arbeit? Bei dem Streit vom Abend zuvor? Beim bevorstehenden Gespräch mit einem Mitarbeiter? Beim Ärgern darüber, was wir mal wieder nicht geschafft haben? Die meiste Zeit sind wir in Gedanken versunken, in der Vergangenheit, der Zukunft. Das was wir gerade tun läuft oft mehr oder weniger mechanisch, nebenbei ab.

Der momentane Augenblick ist der Einzige, den wir je haben und in dem wir wirklich leben. Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft liegt noch vor uns. Was uns zum Wahrnehmen und Handeln bleibt, ist nur dieser Moment.

Wenn wir achtsam sind, dann nehmen wir wahr, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht. Dann spüren wir beim Duschen das warme Wasser auf der Haut, genießen den Geschmack des Müslis oder Brötchens beim Frühstück und nehmen auf der Fahrt zur Arbeit das Wetter, die Veränderung der Jahreszeiten und die Straße wahr. Achtsamkeit eröffnet uns ein tieferes Verständnis für unsere Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen. Wir erkennen unser gewohnheitsmäßiges Verhalten und die oft unangemessenen und belastenden Reaktionen auf schwierige Situationen. Wenn wir achtsam den Moment wahrnehmen, eröffnen sich uns völlig neue Möglichkeiten, um aus unbewussten Mustern auszusteigen, uns und andere besser zu verstehen und bewusster und klarer zu handeln.

Achtsamkeit ist keine Entspannungstechnik, Achtsamkeit ist vielmehr ein umsichtiger Lebensstil, eine neue Haltung zum Leben.

"Achtsamkeit wirkt stärkend, weil uns das Aufmerksam sein Zugang zu den Quellen der Kreativität, Intelligenz, Imagination, Klarheit, Entschlossenheit, Wahlmöglichkeit und Weisheit öffnet, die sich tief in unserem Innern befinden"

Jon Kabat-Zinn